Wer große Ziele verfolgt, braucht auch eine Strategie, die festlegt, wie diese erreicht werden sollen. Gerade bei weitreichenden Visionen, wie die der Smart City, müssen Schwerpunkte gesetzt, mögliche Beteiligte identifiziert und konkrete Handlungsschritte genau geplant werden.
Unter dem Motto „Pforzheim. Gemeinsam. Smart“ will die Stadt Pforzheim eine Smart-City-Strategie als Handlungsrahmen für eine lebenswerte und resiliente Zukunft Pforzheims entwickeln. Diese Strategie ist Voraussetzung und erster Schritt im Rahmen des Smart-City-Förderprogramms, für das die Stadt Pforzheim letztes Jahr einen Zuschlag in Höhe von 9,1 Mio. Euro erhielt. „Wir müssen unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen“, sagt Oberbürgermeister Peter Boch. „Nicht zuletzt die aktuellen Krisen haben deutlich gezeigt, welche digitalen Defizite wir in Deutschland haben. Deswegen ist es notwendiger und wichtiger denn je, die Digitalisierung voranzutreiben.“ Zu einem erfolgsversprechenden Strategieentwicklungsprozesss würden neben Bürgerinnen und Bürgern auch Expertinnen und Experten aus Verwaltung und Politik sowie zahlreiche kluge Köpfe aus Wissenschaft und Wirtschaft gehören. Die Strategie solle dabei unmittelbar an bestehende Stadtentwicklungskonzepte wie dem Masterplan Pforzheim, dem städtebaulich-räumlichen Leitbild Pforzheim 2050 oder dem Klimaaktionsplan anschließen. Über den aktuellen Stand der Planungen zu diesem Beteiligungsprozess hat die Stadt Pforzheim heute im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Digitalisierung aktuell berichtet.
Die Teilhabe an Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozessen soll unter anderem in Workshops gefördert werden. Weitere Partizipationselemente sind eine Online-Beteiligungsplattform und ein mobiler „Ideenspeicher“, der in Form eines Tiny Houses durch Pforzheim tourt und dabei in regelmäßigem Turnus den Standort wechselt. So soll die gesamte Stadtgesellschaft in die Erarbeitung der Strategie miteinbezogen werden.
„Bis Ende 2022 werden wir gemeinsam einen Fahrplan entwickeln, wie Pforzheim in den nächsten Jahren Stück für Stück digitaler, nachhaltiger und noch zukunftsfähiger werden kann“, erklärt Kevin Lindauer, der Digitalisierungsbeauftragte der Stadt Pforzheim, am Dienstag bei der Vorstellung im städtischen Ausschuss für Wirtschaft und Digitalisierung.
Der Strategieentwicklungsprozess gliedert sich in mehrere Phasen auf. In der ersten Phase, in der sich die Stadt aktuell befindet, soll der Status quo der Digitalisierung in Pforzheim erfasst sowie Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken hinsichtlich der Digitalisierung identifiziert werden. In der nächsten Phase soll auf dieser Basis eine verständliche Vision, ein Zielbild sowie Handlungsfelder einer Smart City artikuliert werden. Hierfür wird unter anderem eine mehrtägige Zukunftswerkstatt unter Einbezug verschiedener Stakeholder aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bürgerschaft und Politik stattfinden. In der dritten Phase sollen die entwickelten Inhalte dann nochmals intensiv mit den Bürgerinnen und Bürgern abgestimmt und verfeinert werden. Auch hierfür sind mehrere Beteiligungsformate eingeplant. In der abschließenden vierten Phase werden die Ergebnisse dann konsolidiert und der Strategieentwurf zur Abstimmung in den Gemeinderat eingebracht.
Parallel zu den verschiedenen Projektphasen gibt es Gelegenheiten, sich über den aktuellen Stand der Smart-City-Initiative zu informieren und immer wieder einzubringen. Unter www.smartcity-pforzheim.de , auf öffentlichen Veranstaltungen im Dialog und perspektivisch ab Sommer auf der Beteiligungsplattform www.mitmachen-pforzheim.de.